8 Gründe gegen Winterreifen im Flachland
1. Es gibt keine Winterreifenpflicht
Man liest oft in den Anzeigen der Händler "Winterreifenpflicht, ohne WR drohen bis zu 40€ Bußgeld". Schöne Lüge. Es gibt generell keine Winterreifenpflicht, es ist lediglich Pflicht, bei "winterlichen Verhältnissen" die geeignete Bereifung zu haben. Was das ist, ist aber nicht näher definiert. Und zum Thema Bußgeld: Das Bußgeld beträgt im Normalfall 20€ bzw. bei Verkehrsbehinderung 40€. Klingt viel, aber man sollte bedenken, dass ein Satz Winterreifen locker das 20- bzw. 10-fache kostet. Legt man dann noch Wert auf schicke Alufelgen und Reifen mit einem hohen Geschwindigkeitsindex, ist man schnell beim 30- bis 50-fachen das Bußgeldes....
Verkehrsrechtsanwalt Edgar Zorn
2. Winterreifen und Stahlfelgen sind hässlich
Manche Leute sagen "Na und, sind doch alle schwarz und rund". Nein, eben nicht. Grobstollige Winterreifen an einem sportlichen Auto sind etwa so ästhetisch wie ein olympischer 1.000-Meter-Läufer mit dicken Wanderstiefeln. Außerdem können sich viele Menschen keinen 2.Satz Alufelgen leisten und verschandeln ihr Auto ein halbes Jahr mit hässlichen Stahlfelgen oder fahren mit 3,99€-Radkappen aus dem Supermarkt herum....
3. Winterreifen sind ohne Schnee klar im Nachteil gegenüber Sommerreifen
Der aktuelle WR-Test der Autobild hat es wieder einmal bewiesen: Winterreifen sind Sommerreifen deutlich unterlegen, solange es nicht schneit und die Temperaturen nicht deutlich im Minus-Bereich liegen. Sowohl auf trockener als auch auf nasser Straße versagten die WR im Vergleich mit den Sommerreifen. Und es gibt Menschen, die halten sich an die angeblichen Experten-Tipps, von Oktober bis Ostern mit Winterreifen zu fahren. Da es aber nun mal im Norden unseres Landes (Beispiel Wolfsburg) maximal 3 Tage im Jahr schneit, fährt man dementsprechend die restlichen 177 mit ungeeigneten Reifen! Denn Winterreifen haben auf trockener Straße nicht nur ein schlechteres Handling und erzeugen einen höheren Verbrauch, sondern sorgen sowohl auf trockener als auch auf nasser Straße für einen deutlich verlängerten Bremsweg gegenüber Sommerreifen.
Autobild
4. Es fällt wenig oder gar kein Schnee im Norden
Also sind WR in diesen Regionen mehr oder weniger überflüssig. Wer nicht in Bergregionen lebt oder in den Ski-Urlaub fahren möchte, kann getrost auf Winterreifen verzichten.
5. Winterreifen nutzen sich auf trockener Straße schneller ab
Winterreifen haben im Vergleich zu Sommerreifen eine weichere Gummimischung, die angeblich für besseren Grip bei kalten Temperaturen sorgen soll. Dies führt allerdings dazu, dass sich der Reifen bei wärmeren Temperaturen und trockenen Straßen (Wie es nun mal im Norden meist ist) deutlich schneller abreibt. Dies sorgt nicht nur für unnötige Kosten, sondern in Zeiten der aktuell herrschenden Umweltschutz-Diskussion auch für mehr unnötige Umweltverschmutzung.
6. Winterreifen sind teuer
Die Befürworter argumentieren hier wieder "Winterreifen sind billiger als eine Beule im Auto". Kann sein, aber wo kein Schnee liegt, da helfen einem auch Winterreifen nicht gegen Auffahrunfälle – Im Gegenteil, mit Winterreifen hat man ohne Schnee sogar einen längeren Bremsweg! (siehe Punkt 2). Außerdem können sich viele Menschen keine hochwertigen Winterreifen leisten und greifen deshalb auf Billigprodukte aus Fernost zurück. Diese Billig-Reifen stellen jedoch durch ihre schlechte Qualität eine erhebliche Gefahr dar, da ihr Fahrverhalten und ihre Sicherheit meist so mangelhaft sind, dass viele Automobil-Clubs vor ihnen warnen.
Sicher, der WR-Boom war gut für die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt, aber mehr auch nicht....
7. Die 7° sind eine reine Werbelüge
Dass Sommerreifen ab 7° C ihren Grip völlig verlieren, ist nicht mehr als eine geniale Werbelüge, auf die allerdings noch immer Menschen hereinfallen. Sicher, bei Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt verhärtet die Gummimischung minimal. Aber nicht so dramatisch, wie es immer dargestellt wird.
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8. Es gibt Winterdienste
Wer täglich viele Kilometer über Landstraßen fahren muss, für den sind Winterreifen sicher die bessere Wahl. Doch wer nur in der Stadt oder auf der Autobahn fährt, kann getrost darauf verzichten. Denn für solche Fälle steht im Winter der Winterdienst mit Räum- und Streufahrzeugen bereit und die Räumung von innerstädtischen Straßen und Autobahnen erfolgt in der Regel schnell.
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